Bereits am Sonntag zuvor waren fünf Radfahrer zu ihrer rund 720 km langen Tour gestartet. An einem Tag haben sie dabei alleine knapp 2000 Höhenmeter absolviert. Am Freitag nachmittag sind sie rechtzeitig in Chaponnay angekommen. Für die fünf Sportler war es ein besonderes Erlebnis.

Bei schönem Reisewetter und bester Stimmung machten sich die übrigen Gäste in zwei Bussen oder mit Privat-PKWs auf den Weg. Leider hat nur ein Bus den anvisierten Zwischenstop im Schweizer Bergort Gruyere  gefunden, so dass es erst in Chaponnay wieder ein Wiedersehen gab. Leider auch mit einiger zeitlicher Verzögerung. Aber so wurde die Reisegruppe eben zweimal von den französischen Freunden mit Bürgermeister Nicolas Varigny sowie der Vorsitzenden des Partnerschaftskomitées Laurédana Jaquet und musikalischer Umrahmung durch die dortige Musikkapelle bei der Fest- und Kulturhalle „Jean Gabin“ begrüßt. Nach einem Imbiss in der Halle verbrachten die Reisenden den Abend bei den Gastgebern.

Der Samstag, der 4. Oktober, begann um 9 Uhr mit dem Treffpunkt im Parc Raymond Durand, der bereits nach dem Anfang des Jahres verstorbenen Altbürgermeisters benannt wurde. Von dort aus startete eine Entdeckungswanderung durch Chaponnay, die in drei Gruppen mit Kommentaren in deutscher und französischer Sprache begleitet wurde.

Ein Höhepunkt des Nachmittages war die feierliche Einweihung des jüngst renovierten Schlosses mit Rundgang durch dieses und anschließendem gemeinsamen Mittagsbuffet der Gastgeber und ihrer Gäste.

Der Nachmittag bot ab 14:30 Uhr verschiedene Aktivitäten, darunter Einkaufsmöglichkeiten bei Händlern in Chaponnay, Holzspiele im Park oder der „Gnôlus“-Parcours. Um 16 Uhr gab es einen Nachmittagssnack im Park, bevor die Gäste um 17 Uhr zu ihren Gastfamilien zurückkehrten. Im Anschluss bestand die Möglichkeit, an einer Messe in der Kirche St. Barthélémy in Chaponnay teilzunehmen.

Der Festabend für Gastgeber und Gäste am Samstag in der Jean-Gabin-Festhalle ist Höhepunkt und fester Bestandteil des Besuchs. In ihren Ansprachen erwähnten sowohl Bürgermeister Nicolas Varigny als auch Hans-Peter Reck die Bedeutung der Freundschaft und persönlicher Beziehungen zwischen den Völkern gerade auch zur jetzigen Zeit, wo der Zusammenhalt in Europa bröckelt. Beispielhaft wurde dies am jüngst erst erschienenen deutsch-französischen Spielfilm „An einem Tag im September“ oder „de Gaulle et le Chancelier“ erwähnt, der die erste Begegnung zwischen Konrad Adenauer und Charles de Gaulle thematisiert. Wichtig sei es nun, dies auf lokaler Ebene in Rathäusern, Stammtischen und Schulen fortzusetzen.  Als Gastgeschenke erhielt Chaponnay eine Fahne mit dem Wappen ihrer Gemeinde, was sie bislang noch nicht hatten. Die Gastgeber hatten wiederum ein Bild mit ihrem renovierten Schloss enthüllt, das im unteren Teil in schwarz-weiß den Zustand vor der Renovation zeigt und im oberen Teil in fließendem Übergang und in Farbe den jetzigen Zustand.

Anschließend boten französische Tänzerinnen ihr Bestes und anschließend die Gruppe „Dance Emotions“ des SV Steinhausen, die für ihre Darbietungen tosenden Applaus erhielten.

Nach der französischen Musikkapelle durfte dann auch der Musikverein Rottum unter der Leitung von Josef Ege auf die Bühne, bis ganz am Schluss beide Kapellen zusammen spielten.

Ein DJ sorgte mit seinem abwechslungsreichen musikalischen Repertoire für eine volle Tanzfläche bis spät nach Mitternacht.

Am Sonntagvormittag duften die beiden Partnerschaftskomitées im neuen Schloss die erste Sitzung dort abhalten, um künftige Aktivitäten zu besprechen. Es wurde über die Sportwettkämpfe, die 2026 in Steinhausen stattfinden sollen, die Schüleraustausche und den Termin des nächsten Partnerschaftstreffen gesprochen. Letzterer wurde auf den 1. bis zum 3. Oktober 2027 terminiert.

Schönes Wetter und Unterhaltungsmusik durch die Musikkapelle Rottum waren Garanten für den traditionellen „Frühschoppen“ am Sonntag morgen vor dem Schloss.