Jakob Fischer - Entdecker eines Apfel als gute Laune der Natur
Zur Person: Jakob Fischer, wurde 1863 in Rottum geboren.
Seine Vorfahren hatten sich 1850 in der Einöde in Rottum die kleine Landwirtschaft Hermann, heute: Paradiesstraße 18, gekauft. Diese übernahm 1892 Jakob Fischer von seinem Vater. Mehr Gärtner als Bauer und nebenbei Samenverkäufer und Schuhmacher mochte man den Sohn in seiner Umgebung gern.
Als ein geselliger Mensch trug er 1898 zu einer Mitgestaltung der Christbaumfeier des damals gerade gegründeten Kriegervereins in Rottum bei. Im Nachbarort Mittelbuch wird der leidenschaftliche Musikant im gleichen Jahr in den Analen des Musikvereins als Mitbegründer verzeichnet.
Jakob Fischer entdeckte 1903 „am nahe gelegenen Waldrand“ – wahrscheinlich am Rottumer Eyris - ein kleines Apfelbäumchen, das er ausgrub und in seinen Garten pflanzte. Dieser Wildling zu einem Baum herangewachsen trug 1912 prächtige Äpfel. Einige der schönsten Exemplare wurden in Stuttgart den Obstbauexperten im Württembergischen Gärtnereiverband vorgelegt. Dies führte dazu, dass sie diesem Apfel 1914 den Namen seines „Ziehvaters“ Jakob Fischer gaben.
Bald darauf wurde diese Sorte in allen Baumschulen des Landes angebaut und vermehrt. Zwischen 1920 und 1930 kam diese Apfelsorte in größeren Mengen in den Handel. 1928 verkaufte Jakob Fischer sein Anwesen in Rottum. Er zog nach Mettenberg bei Biberach, wo er 1943 verstarb. Sein Grab befindet sich auf dem evangelischen Friedhof in Biberach.
Eine Laune der Natur hat dem an Körpergröße kleinen Jakob Fischer einen großen Namen verschafft.
Jacob Fischer Syn.: Schöner vom Oberland.
Herkunft: Zufallssämling, Süddeutschland.
Verbreitung: Deutschland.
Baum: Stark wachsend, breit-pyramidal, lange Fruchtruten, große Blätter, neigt zum Ausschlitzen der Äste.
Frucht: Groß bis sehr groß, unregelmäßig, flachbauchig, goldgelb, sonnenseits oft leuchtend rot; lockeres, grobzelliges Fleisch, saftig, weinsäuerlich, später mehlig und weich.
Erträge: Mittel bis hoch.
Reifezeit: Anfang bis Mitte September, eßreif September bis November, begrenzt haltbar.
Eignung: Robuster Wirtschaftsapfel; im Holz frosthart, deshalb verbreiteter Stammbildner, schorffest
Soweit die Beschreibung des Jakob Fischer Apfels [1]
[1] Aus: BdB Handbuch, Teil VI, Obstgehölze, Fördergesellschaft „Grün ist Leben“ Baumschulen mbH, Bismarckstraße 49 , 2080 Pinneberg
Im Bild zu sehen, der heute noch stehende über 100jährig Urbaum des Jakob Fischer, Der Orkan von 1920 hat den Baum entwurzelt. Jakob Fischer pflanzte ihn wieder und hat ihn gehegt und gepflegt. Der Baum wurde 1988 in die Liste der Naturdenkmale des Landkreises Biberach aufgenommen.
JakobFischer - Bäume sind heute in der Regel bei allen größeren Baumschulen in der Region erhältlich.
Quellen: Silvers/Weckerle
[hier] gelangen Sie zum Text der Info-Tafel am Jakob-Fischer-Platz in Rottum |
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